Alt Ruppiner Seen

Durchfährt man die Schleuse Neumühle dann erschließt sich ein landschaftlich schöner und abwechslungsreicher Gewässerabschnitt, der sich bis Lindow erstreckt.

Die Schleuse Neumühle hat etwa 1,65 m Wasserspiegelunterschied. Es wird in der Regel jede Stunde geschleust. Außerdem verfügt die Schleuse über eine Bootsschleppe. Hat man die Schleuse hinter gelassen, befindet man sich auf dem 2 km langen Molchowsee, der an der Molchowbrücke endet. Vor der Brücke, auf der Ostseite, lädt eine Badestelle mit kleiner Liegewiese zum Verweilen ein.

Anschließend folgt der 2,5 km lange Tetzensee. Diese beiden Seen bieten auf Grund naturbelassener Ufer mit dichtem Schilfbestand und vieler privater Stege nur wenig Möglichkeiten zum Ausstieg. In der Nähe der Molchowbrücke befindet sich ein Wasserwanderstützpunkt.

Nachdem man den Teetzensee durch die Brücke Stendenitz verlassen hat, schließt sich der Zermützelsee an. Er ist ein großer See mit Campingplatz, Waldmuseum, Badestellen und der bei Ruderern beliebten Waldschänke Stendenitz. Der Campingplatz und das Waldmuseum befinden sich unmittelbar neben der Waldschänke. Hier kann man in zwei Richtungen weiterfahren: Vorbei am Campingplatz Stendenitz nach Westen  über den Rottstielfließ in Richtung Boltenmühle oder nach Osten, vorbei am Campingplatz Großer Rehwinkel nach Lindow und Vielitz.

Nimmt man die westliche Route zum Tornowsee, durchfährt man das romantische  Rottstielfließ mit seinem glasklarem Wasser wo man bis auf den Grund sehen kann. Dieser Bereich ist für Motorboote gesperrt. Hier fahren nur noch Kanus, Ruder- und Paddelboote und mit Ausnahmegenehigung der ampfer. Am Ende des Rottstielfließes gelangt man durch eine schmale Steinbrücke auf den Tornowsee.

Das beliebteste Ziel am nördlichen Ufer des Tornowsees ist der Gasthof Boltenmühle. Leider ist die Gaststätte 1992 völlig abgebrannt. Danach wurde sie jedoch gediegen und mit besonderem Charme wieder aufgebaut. Ein Besuch lohnt sich allemal. Auch dieser See mit seinem glasklaren Wasser lädt an vielen Stellen zum Baden ein.

Für Ruderer, die gerne wandern, ist ein Spaziergang entlang des Binenbachs bis zum Kalksee genau das Richtige. Empfehlenswert ist auch eine Wanderung um den Kalksee (ca. eine Stunde), oder ein kühles Bad an einer der herrlichen Badestellen.

Als zweite Möglichkeit zur Weiterfahrt bietet sich die Fahrt über ca. 2 Kilometer zum Ende des Zermützelsees an. Hier erreicht man den unter Naturschutz stehenden Rhin. Dieser langgezogene Kanal mit seinen versumpften Ufern ist besonders in den Sommermonaten sehenswert, wenn breitflächig die Seerosen blühen. Hier bietet sich dem Wasserwanderer eine beschauliche Landschaft mit vielen Wasservögeln, in der sich Wiesen und Wälder mit sumpfigen und schilfbewachsenen Uferabschnitten abwechseln.

Etwa auf Höhe Zippelsförde mündet der nicht schiffbare Rheinsberger Rhin. Nach 5,5 km Flussfahrt wird der Möllensee erreicht.  Die Überfahrt über den Möllensee ist nur 500 m lang. Nach Süden jedoch öffnet sich der See ca. 2 km. Ein Abstecher dorthin lohnt in jedem Fall.

Hinter dem Möllensee schließt sich noch einmal eine 1 km lange Flussfahrt an, bevor der Gudelacksee erreicht wird. Die Flussabschnitte haben kaum Strömung und sind beidseitig problemlos zu befahren. Am Ende des Gudelacksees sind, von Neuruppin aus, 25 Kilometer erreicht. Am gegenüber liegenden Ufer in nordwestlicher Richtung liegt Lindow, auch die Drei-Seen-Stadt genannt. Der Gudelacksee hat eine Insel, die nicht betreten werden darf. Auf der der Stadt Lindow zugewandten Seite gibt es jedoch eine öffentliche Anlegestelle mit Wiese, auf der man ganz entspannt ein Mittagsschläfchen genießen kann.
Aufgrund der Größe des Sees spielt Wind und Wellengang oft eine große Rolle.

In Lindow kann man unter anderem die Klosterruine aus dem 13. und die barocke Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert besichtigen. Eine Wanderung um den Wutzsee (ca. zwei Stunden) ist von besonderem Reiz. Er ist mit dem Gudelacksee nur durch den Mühlengraben verbunden, während der Vielitzsee  über den Vielitzkanal erreicht werden kann. Der Vielitzsee ist der letzte in der Alt Ruppiner Seenkette und bietet noch einmal 5,5 km Ruderrevier.

Folgende Ziele bietet die Alt Ruppiner Seekette von Neuruppin aus:

Stendenitz: 12,0 km
Boltenmühle: 15,5 km
Zippelsförde: 19 km
Lindow: 25 km

Die Kilometerangaben beinhalten die Anfahrt vom Bootshaus Neuruppin bis zur Schleuse Neumühle.