28.09.2025 | Regensburg 14. - 20.09.25
Nachdem Hannes beim letztjährigen Wanderrudertreffen die Kontakte zum Regensburger Ruder-Klub geknüpft hat, führt uns unsere diesjährige Vereinsfahrt an die Donau.
Antje hat freundlicherweise die Organisation übernommen und hält alle Fäden in der Hand. Leider gibt es arbeits- und krankheitsbedingt noch einige Absagen, und so trudeln nach und nach Antje, Heidi und Katrin, Bettina und Roland, Andreas und Heike, Ralf, Hannes, Sabine und Dieter im Hotel the niu ein.


Also erst mal den Gepäckwagen gekapert...
...dann noch ein bisschen in der Stadt die Füße vertreten...

… und abends die erste Brauerei getestet. Hier in der Oberpfalz trinkt man schließlich ein gepflegtes Bier.
Montag:

Nach einem gemütlichen Frühstück steht heute erst einmal Kultur auf dem Plan, schließlich gilt Regensburg als einst blühende Handelsmetropole und politisches Zentrum des Heiligen Römischen Reiches heute deutschlandweit als am besten erhaltene mittelalterliche Großstadt.
Wir schlendern durch die Stadt und wollen erst einmal die Steinerne Brücke bewundern. Die Donau fließt ziemlich lebhaft durch die imposanten Brückenbögen. Der niedrige Wasserstand hat die elliptischen Fundamente, auf denen die gewaltigen Pfeiler ruhen, freigelegt, so dass hinter den Pfeilern ordentliche Strudel entstehen. Und da wollen wir durchrudern!?
Jetzt genießen wir auf dem Sonnendeck der 'Kristallprinzessin' den sonnigen Tag und schippern stromabwärts bis die Walhalla am Ufer in unser Blickfeld rückt.

Man könnte denken, da oben steht die griechische Akropolis...das wollen wir genauer wissen und steigen aus.


417 Stufen weiter oben stehen wir vor dem imposanten Gebäude, welches der bayerische König Ludwig I. als Gedächtnisort, an dem verdiente deutschsprachige Männer und Frauen gewürdigt werden sollten, 1842 erbauen ließ. Anlass war der als schmachvoll empfundene Siegeszugs der napoleonischen Armeen. Der Name »Walhalla« wurde mit Bezug auf das gleichnamige Kriegerparadies der germanischen Mythologie gewählt.

Andächtig schauen wir auf die marmornen Büsten der als vorbildlich erachteten Herrscher, Feldherren, Wissenschaftler und Künstler aus Jahrhunderten deutscher Geschichte.

Den Nachmittag vertreiben wir uns mit einem Stadtbummel.
Antje schafft 10 der 18 Kirchen im mittelalterlichen Stadtzentrum anzuschauen – wir begnügen uns mit der Besichtigung des berühmten Domes und machen eine Stadtrundfahrt mit der Bimmelbahn.
Abends – na klar – geht’s in eine Brauerei, wo wir mit Hans, dem Vorsitzenden des Regensburger Ruder-Klubs von 1890 e.V. und seiner Frau verabredet sind und die Touren für die nächsten Tage besprechen.
Dienstag:
Heute geht’s auf's Wasser!
Ziel: das Stauwehr in Pielenhofen in der Naab.
Nach den schlechten Erfahrungen auf dem Rhein in Bingen stehen wir mit Schwimmwesten ausgerüstet parat zur Bootseinteilung.
Helmuth ist total perplex: „Rudert Ihr immer so??? - insgeheim denkt er sich: 'Die spinnen, die Neuruppiner!!'
Die Mannschaften sind fix eingeteilt – in unserem Boot sind Stephanie und Alex als Einheimische mit dabei.
Erst mal die Boote über den Wanderweg hinunter ans Ufer, Skulls, Paddelhaken, etc...ganz schön weite Wege hier an der Donau

Die Donau fließt ziemlich träge vor sich hin; Strömung sollte heute kein Problem sein. Zum Angewöhnen und Revier kennenlernen rudern wir erst einmal stromabwärts bis zur Schleuse und dann gegen den Strom auf dem Fluss bis Mariaort, wo die Naab in die Donau mündet.
Wir biegen ab und rudern auf der Naab durch idyllische Wiesen und Wälder.
Motorboote sind hier verboten; so haben wir den ganzen Fluss für uns allein.

In Pielenhofen versperrt ein Wehr unseren Weg, man könnte umtragen, aber wir machen kehrt und legen am Campingplatz zum Mittagessen an.



Nach dem Anlegen am Ruder-Klub verladen wir 3 Boote auf den Anhänger – morgen wollen wir 40 km stromab von Eining bis Regensburg fahren
Mittwoch:
Donaudurchbruch bei Weltenburg steht auf dem Program. Pünktlich um 8:00 Uhr stehen wir ruderfertig am Bootshaus.
Heute ist 'Dodo' mit von der Partie und hat - im wahrsten Sinne des Wortes - die Kapitänsmütze auf.
Wer fehlt, ist Günter. Günter soll den Transporter mit den Booten an die Einsetzstelle fahren und … hat sich in der Zeit vertan.
Mit Verspätung, aber gut gelaunt, kommen wir an der Fähre in Eining an.
Boote abladen, Ausleger anschrauben, Schwimmnudeln als Schutz unter die Boote (top – neue Idee) und dann kann es losgehen.
Die Strömung ist lebhaft; die Einheimischen sitzen erst einmal an den Steuerseilen.
Dodo schwimmt mit ihrer Mannschaft als Erste auf dem Fluss. Wir sind mit unserem Steuermann Helmut (heute ohne H) gerade beim Einsteigen, da kommt – hoppla! - ein Skull vorbei geschwommen. Dodo ist schon zu weit weg, um es einzufangen; also fix ins Boot und hinterher! 500 m weiter können wir es greifen und dem 3. Boot zurück bringen.
Jetzt aber los und bitte keine Zwischenfälle mehr.
Die Strömung ist heute deutlich spürbar und wo wir schon mal da sind, machen wir am Kloster Weltenburg eine Pause.

Wir legen an dem breiten Steinstrand an und werfen einen Blick in die Abtei, wo die Mönche gerade ihre Sangeskünste beweisen.
Und was machen die Mönche hier sonst noch so? - Natürlich! - Bier brauen!
Mit dem 'Weltenburger Kloster' aus der ältesten Klosterbrauerei der Welt kann man auch gleich im Biergarten im Klosterhof seinen Durst löschen
Pause vorbei – weiter geht’s!
Gleich hinter der nächsten Kurve haben wir den Donaudurchbruch, eine gut 5 km lange Engstelle des Donautals, erreicht. Wir fahren durch die engste Stelle - der Fluss ist hier nur 110 m breit – zwischen 2 ca. 80 m hohen Felswänden hindurch und gerade hier kommt uns in der Kurve natürlich ein Passagierschiff entgegen. Zum Glück sitzen hier noch die Einheimischen auf dem Steuerplatz; die haben alles im Griff.


Der imposante Rundbau der Befreiungshalle auf dem Michelsberg in Kelheim ist weithin sichtbar.
König Ludwig I. ließ die Gedenkstätte für die siegreichen Schlachten gegen Napoleon in den Befreiungskriegen 1813 bis 1815 und als Mahnmal für die Einheit Deutschlands errichten.

Weiter stromabwärts haben wir uns eine Pause verdient.

Wir haben das Wasserkraftwerk Bad Abbach erreicht – ein Weiterrudern ist hier nicht möglich. Große Schiffe, so denn eins käme, würden am gegenüberliegenden Ufer in den Donau-Schleusenkanal einfahren.
Für die Sportboote gibt es eine Treidel-Strecke.

Bis alle Boote durch sind und wir gemeinsam weiter rudern können, lassen wir uns einfach von der Strömung treiben.
42 abwechslungsreiche und gar nicht soo kraftraubende Kilometer stehen heute für uns zu Buche als wir am späten Nachmittag am Steg der Regensburger Ruderer wieder anlegen.
Donnerstag
Wir strahlen mit der Sonne um die Wette und freuen uns auf eine letzte Ausfahrt auf der Donau.

Günter ist heute pünktlich und steuert uns in Richtung der Steinernen Brücke. Im anderen Boot hat Dodo wieder die Kapitänsmütze auf; Helmuth rudert im Renneiner nebenher – aber erst einmal bedient er die handbetriebene Sportbootschleuse am Wasserkraftwerk vor der Brücke.
Die mächtigen Strudel hinter der Brücke haben ein leicht mulmiges Gefühl in der Magengrube hinterlassen aber Günter hat die Leinen fest im Griff und steuert unser Boot unter dem mächtigen Brückenbgen hindurch.

Jetzt aber raus aus der Gefahrenzone und dann erst Fotoshooting...


Wo bleibt Helmuth?
Es wird doch nichts passiert sein?
Nein passiert ist nichts, na ja nichts Schlimmes – nach der Bedienung der Schleuse für uns wollte er sein Skiff umtragen; nur war dieses nicht ordentlich festgemacht und schwamm am anderen Ufer.
Da half nur eins: Hose runter und schwimmen.
Die Sonne steigt immer höher. Gemeinsam rudern wir weiter.
Brücken, Hafen, Industriegebiet, die 'Kristallprinzessin' heute aus einer anderen Perspektive...


...erst kurz vor Walhalla machen wir kehrt und eine Pause am Ufer – Schatten!!.

Auf diesem Teil des Flusses sind heute auch mal andere Schiffe auf dem Wasser – was uns die eine oder andere Welle beschert.

Wir machen noch einen Abstecher in den Regen bis ein Wehr bei Pielmühle die Weiterfahrt verwehrt.

Die Sonne hat ihren Zenit erreicht – eine Badepause wäre jetzt schön.

Zurück geht es durch die Schleuse des Eurpakanals.

Am Ende des Tages sind wir insgesamt 111 wunderschöne Kilometer durch eine faszinierende Landschaft Donau, Naab und Regen gerudert.
Einen herzlichen Dank an dieser Stelle für Dodo, Helmut(h) mit und ohne H, Alex, Stephanie, Günter und ...und... für die Unterstützung beim Steuern auf für uns unbekannten Gewässern, für die vielen Infos zum Wegesrand und die herzliche Gastfreundschaft!!

Freitag
Wo ist die kurze Hose? Schade, die hat es leider nicht in den Koffer geschafft. Wer denkt auch schon an Hochsommer Ende September?
Heute noch einmal Stadtbummel ganz individuell:

…Basilika St. Emmeram

...Schlossmuseum Thurn und Taxis


...das historische Wurstkuchl, mit über 500 Jahren die älteste Bratwurststube der Welt

…Architektur aus der Römerzeit

…Bier-Post
…Gesangseinlage

…Marc-Aurel-Ufer
Und dann haben wir noch ein Date mit Dodo und Helmuth in der Dreieinigkeitskirche...

...die hat nämlich einen Turm, den man besteigen und die Stadt von oben anschauen kann


Helmuth stapft mit uns die Stufen rauf und erklärt uns die Stadt in alle Himmelsrichtungen.


Wieder unten angekommen, zeigt uns Helmuth noch die Hinterlassenschaften der Römer in der Stadt…spannend!...aber das ist schon wieder eine eigene Geschichte wert.

Liebe Dodo, lieber Helmuth,
vielen lieben Dank für die herzliche Gastfreundschaft!!!
Wir möchten uns gern in Neuruppin revanchieren.
Langsam heißt es Abschied nehmen – und wo geht das besser als in einer Brauerei?

...noch ein letztes bayerisches Bier, Leberkäse, Schnitzel und Käsespätzle ….und eine wunderschöne Woche geht mit der Erkenntnis zu Ende:
In Regensburg führen alle Wege zu einer Brauerei.

<ks>

